Quantcast
Channel: Kommentare zu: „Hey Baby“ ist nicht mein Name!
Viewing all articles
Browse latest Browse all 19

Von: Johannes

$
0
0

Aus eigener Belästigungserfahrung (gibt’s auch mit ‚untypischer‘ Rollenverteilung), Generalisierbarkeit unbekannt, meine aber, später auch in einem Ratgeber Ähnliches gelesen zu haben:

Wenn andere Personen anwesend sind, zur bedrängenden Person auf Distanz gehen und laut und entschlossen mit „Sie“ ansprechen. Z.B. „Lassen Sie mich jetzt in Ruhe“. Das signalisiert Umstehenden erstens, dass mir die Situation ernst ist und zweitens, dass es sich um eine_n Fremde_n handelt. Duzen signalisiert Nähe / Bekanntschaft, und die Bereitschaft zum Eingreifen ist geringer, es könnte sich ja um einen Streit oder sogar ein lautes, aber lustiges Herumgeplänkel zwischen Freunden handeln. (Auch wenns unwahrscheinlich ist. Allein die Plausibilität dieser Hypothese verringert die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, etwas zu riskieren, und sei es nur das Risiko, sich wegen der Einschätzung als Übergriff zu blamieren.) Das Siezen erleichtert die Zuordnung als Übergriffssituation und damit schwinden Gründe bzw innere Ausreden, nicht zu helfen.

Letztlich alles, was den Zuschauereffekt bzw seine Ursachen reduziert.

Ist natürlich (a) spezifisch für Situationen mit Umstehenden und (b) was ganz anderes als die „typische“ street harassment – Situation, insofern als ich der belästigenden Person im Eskalationsfall vielleicht körperlich überlegen gewesen wäre. Daher kann ich die Generalisierbarkeit, bzw. was ich mich im umgekehrten Fall getraut hätte und was nicht, nicht beurteilen. Aber vielleicht ist ’ne hilfreiche Anregung dabei. Wenn nicht, nicht.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 19

Latest Images





Latest Images